Yamaha YZF-R1 RN19 (2007-2008) Gebrauchtberatung

2022-07-23 07:40:46 By : Ms. Helen Liu

Die Yamaha YZF-R1 von 2007/08 ist ein etwas merkwürdiges Modell, denn sie war eher eine Zwischenlösung, bevor Yamaha 2009 mit der ersten Crossplane R1 ein radikales Redesign einführte. Worauf muss man beim Gebrauchtkauf achten? Hier die Antwort.

Die 2007/08er R1 ist ein Motorrad, das im Allgemeinen unter dem Radar durchrutscht. Obwohl es sich um eine ziemlich einzigartige Generation handelt, ist ihr Preis ziemlich niedrig: Gebrauchte Yamaha R1 RN19 Preis.

Die Abgabe von Leistung und Drehmoment dieser Generation ein heißer Diskussionspunkt. Das Vorgängermodell hatte den Ruf, etwas fade zu sein, was die Leistungsabgabe angeht. Als Yamaha den Zylinderkopf von einem Fünfventil- auf ein Vierventil-Design umstellte, hat man ihm absichtlich einen ziemlich spitzen Charakter verliehen. Trotz ihrer beeindruckenden 180 PS und 112,7 Nm Drehmoment braucht die R1 Drehzahl, um in Fahrt zu kommen. Wenn man Motoren gerne ausdreht, dann wird man sich darüber freuen, dass bis 6000 Umdrehungen nicht viel Leistung geboten wird, bevor bei 9000 Umdrehungen die Hölle losbricht und das Bike abhebt wie eine aufgeschreckte Katze. Aber wenn du eine entspannte Fahrt willst, dann ist dieses Motorrad nichts für dich. In gewisser Hinsicht muss man die Tatsache lieben, dass Yamaha diese Generation der R1 absichtlich so aggressiv gestaltet hat, aber in anderer Hinsicht kann die Alles-oder-Nichts-Leistungskurve für den Straßenbetrieb frustrierend sein.

Motor, Getriebe und Auspuff Mit der R1 von 2007 wurde der Motor der R1 mit einer ganzen Reihe von elektronischen Komponenten ausgestattet und ein Ventil pro Zylinder entfernt. Die R1 wurde mit YCC-T (Ride-by-Wire) und YCC-I (variable Ansaugtrompeten) ausgestattet, die beide einen erheblichen Einfluss auf das Fahrgefühl und die Fahreigenschaften haben. Die Gasannahme ist bei diesem Motorrad nicht besonders gut (ein Re-Map verändert das) und die YCC-I ist teilweise für die abrupte Leistungsentfaltung verantwortlich, also auch hier gibt es gute und schlechte Nachrichten. Was den Kauf eines gebrauchten Motorrads angeht, ist der Motor mechanisch sehr solide, aber die Elektronik ist immer ein Problem, denn wenn sie ausfällt, kann es sehr teuer werden. Ein häufiger Fehler ist der Ausfall des Drosselklappensensors, was dazu führt, dass das Motorrad nicht mehr gleichmäßig im Leerlauf läuft und der Austausch ziemlich teuer ist, da er im Inneren des Motorrads versteckt ist. Die R1 von 2007 war die erste R1, die mit einer Rutschkupplung ausgestattet war (abgesehen von der SP), und auch hier ist sie sehr zuverlässig. Die meisten R1s werden mit Zubehör-Auspuffanlagen ausgestattet, was eine gute Sache ist, denn der Katalysator der Originalanlage sitzt direkt an deinem Knöchel und bringt ihn im Sommer fröhlich zum Kochen!

Wie bei allen älteren gebrauchten Motorrädern solltest du auf festgefressene EXUP-Ventile achten und nach Fehlercodes Ausschau halten (der alte Yamaha-Tacho-Tango, bei dem der Drehzahlmesser auf eine Zahl springt, pausiert, auf Null zurückkehrt und dann wieder die korrekte Drehzahl anzeigt), die auf dem Armaturenbrett angezeigt werden. Nimm dich in Acht vor Motorrädern mit nachgerüsteten Blippern oder Quickshiftern, denn das Getriebe der R1 ist nicht für den Betrieb mit diesen Geräten ausgelegt (vor allem nicht für den Blipper) und kann, wenn es nicht richtig eingestellt ist, das Getriebe stark beschädigen.

Die R1 ist ein Sportmotorrad. Wenn du sie mit mäßigem Enthusiasmus auf der Straße fährst, kannst du mit einem Verbrauch von circa 8,5 Liter / 100 km rechnen. Wenn du das Tempo erhöhst (oder auf der Rennstrecke fährst), sinkt dieser Wert, da der schreiende Motor die Liter nur so verschlingt.

Neben dem aggressiveren Motor hat Yamaha der R1 2007/08 bewusst ein schärferes Handling verpasst als ihrem Vorgängermodell (natürlich dank der aus der MotoGP stammenden Technologie...). Diese Generation hat einen komplett neuen Deltabox-Rahmen sowie eine verbesserte Aufhängung. Mit einer voll einstellbaren Gabel und einem Stoßdämpfer, der zum ersten Mal für hohe und niedrige Geschwindigkeiten einstellbar ist, hat die R1 ein deutlich besseres Fahrverhalten, aber sie ist immer noch nicht so scharf wie die Kawasaki Ninja ZX-10R, die mehr auf die Rennstrecke ausgerichtet ist. Ist das ein Nachteil? Auf der Straße ist die R1 wendig und agil, ohne sich zu nervös anzufühlen. Die Federung ist anständig und wenn du sie richtig einstellst, wirst du mit besseren Fahreigenschaften belohnt, aber bei Motorrädern, die sich der 30.000-Kilometer-Marke nähern, hat das Federbein wahrscheinlich seine besten Tage hinter sich. Überprüfe immer die Schwinge und die Unterseite der Gabel auf Kratzer, denn diese R1-Generation ist bei Rennstreckenfahrern sehr beliebt und diese Bereiche werden nach einem Sturz nur selten ersetzt.

Neben dem Einbau von Sechs-Kolben-Bremszangen hat Yamaha bei dieser R1-Generation versucht, die ungefederten Massen zu reduzieren, indem die vorderen Bremsscheiben nicht nur im Durchmesser von 320 mm auf 310 mm verkleinert wurden, sondern auch in der Dicke. Wenn das Motorrad auf der Rennstrecke stark beansprucht wird, können sich die Bremsscheiben manchmal verziehen, aber es kommt häufiger vor, dass sie ihr Mindestmaß von 4,5 mm erreicht haben. Überprüfe sie immer auf Verschleiß und auf festsitzende Kolben, was aufgrund ihres geringen Durchmessers recht häufig vorkommt.

Auch wenn einige Fahrer das tun, ist diese R1 nicht für Touren gebaut. Der Sitz (dessen rote Farbe auf dem rot-weißen Motorrad eine wunderbare Anspielung auf die erste R1 von 1998 ist) ist ziemlich unnachgiebig und die Sitzposition ist kompakt. Die Sportmotorräder von Yamaha neigen dazu, dich ziemlich weit nach vorne zu drücken, was die Handgelenke ziemlich belastet. Alles in allem kannst mit der R1 eine Tour machen, aber es wird keine besonders angenehme Erfahrung sein.

Zählt ein Schaltlicht als Fahrhilfe? Nein, Yamaha hat die clevere Elektronik zur Steuerung des Motors beibehalten und weder ABS noch Traktionskontrolle in diese Generation eingebaut. Tatsächlich kam die Traktionskontrolle erst 2012 für die R1 auf den Markt, während das ABS erst 2015 mit dem komplett neuen Modell eingeführt wurde. Was das Zubehör anbelangt, so montieren die meisten Besitzer neue Auspuffanlagen, um etwas mehr Sound zu erleben. Im Allgemeinen handelt es sich eher um Nachrüstungen als um größere Tuningmaßnahmen, obwohl einige Fahrer an der Airbox und den Ansaugtrichtern herumspielen (das YCC-I wird manchmal deaktiviert), was nicht empfehlenswert ist. Wie bei den meisten Yamahas solltest du immer darauf achten, dass der rote "Hauptschlüssel" im Lieferumfang enthalten ist, da du sonst Schwierigkeiten hast, den Schlüssel für die Wegfahrsperre umzuprogrammieren.

Die R1 von 2007/08 ist ein tolles Motorrad. Einige Fahrer werden sich an der aufregenden und aggressiven Leistungsentfaltung erfreuen, denn sie verleiht dem Motorrad viel Charakter. Andere hingegen werden es frustrierend finden, dass man ein Sportmotorrad mit einem Liter Hubraum hochdrehen muss. Wenn du diese Eigenschaft magst, ist die R1 gut verarbeitet, lässt sich gut fahren und ist nicht zu teuer, also ist sie sicherlich eine Überlegung wert. Außerdem sorgt ihre Seltenheit für ein gewisses Maß an willkommener Exklusivität. Und sie sieht in Rot/Weiß einfach klasse aus!

Als begeisterter Motorradfahrer und Weltenbummler, der seit 2001 schon für Motorradmagazine in acht Ländern gearbeitet hat und jährlich über 30.000 Kilometer im Sattel verbringt, behauptet Jon von sich selbst zumindest seit 2003 jedes Modell von jedem (namhaften) Hersteller gefahren zu sein, das er kennt. 1000PS ist es gelungen ihm eine Reihe an Gebraucht-Berichten abzuluchsen, sodass ihr, von unserer Crew auf Deutsch übersetzt und da oder dort erweitert, in den Genuss seiner einzigartigen Erfahrungen kommt.

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