Die neue Aprilia Tuono 660 Factory im Test am Pannonia Ring

2022-09-17 08:10:22 By : Ms. Alice Lou

Die Aprilia Tuono 660 trägt als Factory Version 2 Kilogramm weniger auf den Rippen, ist um 5 PS stärker geworden und hat ein neues Fahrwerk verpasst bekommen. Damit ist die 2022er Neuheit sogar wertiger ausgestattet, als das sportliche Schwestermodell RS 660 im Serientrimm. Ein perfekter Anlass um sie einem performance-orientierten Test zu unterziehen und sie mit unserem TuneUp Projekt zu vergleichen. Wir waren mit den beiden Bikes am Pannonia Ring unterwegs und haben zwecks optimaler Vergleichbarkeit auf den Metzeler TD Slick als höchst sportliche aber dennoch unkomplizierte Einheitsbereifung gesetzt.

Man könnte beinahe meinen, dass die Tuono 660 Factory eine minimalistisch verkleidete RS 660 mit hohem Lenker ist. Bisher gab es die schräglagen-sensiblen Regelsysteme der RS 660 in der Tuono nur gegen Aufpreis. In der Factory sind dank 6-Achsen IMU nun Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle und Kurvenlicht serienmäßig an Bord. Ein weiteres großes Argument für die Factory ist sicherlich auch der Schaltassistent samt Blipper. Beim Thema Fahrwerk setzt sie dann sogar zum Überholen des sportlichen Schwester-Modells an, denn die Federelemente der Factory können mehr als die der RS 660.

In unseren letzten Tests mit der "kleinen" Tuono hagelte es immer wieder Kritik zum Fahrwerk. Das Ansprechverhalten des Federbein ist nicht wirklich als feinfühlig zu bezeichnen und der Gabel fehlt es an Reserven bei sportlichem Fahrstil. Vollständig einstellbar ist das Basis-Fahrwerk ebenfalls nicht. Hier weiß die Factory Version nun zu glänzen. Die 41 Millimeter Kayaba-Gabel an der Front ist in Vorspannung, Druck- und Zugstufe justierbar. Das direkt angelenkte Sachs Federbein lässt sich mittels Stellschrauben am Ausgleichsbehälter ebenfalls vollständig in der Dämpfung verstellen. Wie sich später herausstellen sollte, ist der größte Pluspunkt in der Fahrpraxis neben dem deutlich verbesserten Ansprechverhalten, speziell auch die Reserve bei sehr sportlicher Fahrt.

Der 660 Kubik Zweizylinder leistet in der Factory nun die vollen 100 PS und 67 Nm, wie auch in der RS 660. Das entspricht einem Plus von 5 PS im Vergleich zum Basis-Modell. Zusätzlich wurde die Sekundär-Übersetzung etwas adaptiert, das Ritzel wurden kleiner. Die nun 16 Zähne (anstelle von 17) sorgen für eine spritzigere Beschleunigung. Insgesamt darf gesagt werden, dass die 5 Pferde mehr im Stall deutlich zu spüren sind. Speziell auf der Rennstrecke, wo viel im hohen Drehzahlbereich bewegt wird, ist eine gesteigerte Leistung und Drehfreude oben raus wahrzunehmen. Der Antrieb läuft zwar untenrum kultiviert und hängt sehr sauber am Gas. Man merkt aber deutlich die sportliche und drehzahlorientierte Ausrichtung. Richtig Leben kommt aber erst ab knapp unter 7.000 Umdrehungen in die Hütte. Spätestens ab diesem Zeitpunkt zaubert einem der 659 ccm Zweizylinder ein Lächeln ins Gesicht.

Wie auch bei der großen Tuono V4 muss man sagen, kaum ein anderes Nakedbike ist so nahe an einem Sportmotorrad dran. Irgendwo aber auch logisch, denn sie teilt sich immerhin das Chassis mit der RS 660. Damit geht schon mal die Grund-Geometrie den richtigen Weg für ein sportliches Fahrerlebnis. Der vergleichsweise niedrig angebrachte Lenker tut sein übriges für eine sportliche Sitzposition samt tollem Vorderrad-Gefühl. Auf der Rennstrecke profitiert man von letzterem enorm. Die Factory lenkt wahnsinnig präzise und mit toller Transparenz für die Front in den Radius. Die neue Fahrwerks-Hardware liefert beim Anbremsen grandiosen Support, so dass mit viel Ruhe und Stabilität im Chassis das Bike am Kurveneingang positioniert werden kann.

Ein großer Pluspunkt ist auch das merklich verbesserte Ansprechverhalten den Federbeins. Straff aber dennoch feinfühlig bügelt die Factory über kleine Bodenwellen hinweg. Damit stellt sich beim Rausfeuern aus den Radien auch im Heck eine tolle Transparenz für Grip und Fahrzustand des Hinterrads ein. Für ein individuelles Setup kann, neben der Dämpfung, auch die Vorspannung am Sachs Federbein mittels Hakenschlüssel angepasst werden.

Bei unserem Test haben wir auf Metzeler TD Slicks gesetzt. Diese sind in den serienmäßigen Hinterradgrößen erhältlich und ermöglichen einen einfachen Übergang von der Originalbereifung zu Racingreifen. Lästige Abstimmungsarbeiten und Kalibrierung der Elektronik entfallen damit weitestgehend und sorgen für ein unkompliziertes Fahrerlebnis. Was zeichnet diesen Racing Pneu weiter aus? Ein, für Slicks außergewöhnlich schnelles, Aufwärmverhalten ermöglicht den Einsatz ohne Heizdecken. Zudem ist der Reifen in einem sehr weiten Temperaturfenster einsetzbar. Wenig erfahrene Hobbyfahrer haben oftmals Schwierigkeiten einen High-End-Slick im richtigen Temperaturbereich zu halten, hier glänzt das Einstiegsprodukt im Segment der Rennreifen von Metzeler durch wahnsinnig unkompliziertes Handling.

Performancetechnisch war der TD Slick mit den 100 PS der beiden Aprilias kaum ans Limit zu bringen. Der Grip war über zwei volle Rennstreckentage konstant hoch. Der Verschleiß hielt sich dabei in erfreulichen Grenzen und es wäre wohl locker noch ein weiterer Tag damit drinnen gewesen. Eine Besonderheit sei auch noch erwähnt: Der Hinterreifen des Racetec TD Slick kann sogar in beiden Laufrichtungen montiert werden. Damit bietet er dem Fahrer die Möglichkeit, den Reifen auch auf Strecken voll auszunutzen, auf denen eine Kurvenrichtung dominiert und der Reifen ansonsten ungleichmäßig abgefahren wird.

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