Airbag wechseln: Kosten und Regelungen - AutoScout24

2022-08-13 11:07:33 By : karen liu

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Der Airbag zählt zu den wichtigsten Sicherheitseinrichtungen im Auto und kann zum wahren Lebensretter avancieren. Die einwandfreie Funktion der Airbags im Auto hat somit höchste Priorität. Wann und wie es einen Airbag zu wechseln gilt und wie hoch die Kosten sind, erfährst du hier.

Airbags sind fester Bestandteil der passiven Sicherheitsausstattung eines Autos und schützen bei einem Aufprall Fahrer und Beifahrer gleichermaßen. Das technische System dahinter ist komplex und lässt sich nicht reparieren geschweige denn prüfen: Um die Funktionsfähigkeit zu kontrollieren, müsste der Airbag ausgelöst werden. In den Vorrichtungen befindet sich pyrotechnisches Material, das bei sehr starken negativen Beschleunigungskräften mittels einer automatischen Zündung verbrennt. Dabei entsteht ein Gas, das den Airbag aufblasen lässt. Dieser Vorgang braucht nur 20 bis 50 Millisekunden.

Sowohl Front-, Seiten- als auch Kopfairbags zählen heutzutage in Industriestaaten zur Serienausstattung von Autos. Frontairbags waren das erste in Serie verbaute System: sie befinden sich im Lenkrad bzw. für den Beifahrer im Armaturenbrett. Seitenairbags wurden in den 1990er Jahren eingeführt und entfalten sich zum Schutz von Brustkorb und Becken zwischen Sitz und Türverkleidung. Kopfairbags decken den gesamten seitlichen Scheibenbereich ab und schützen den Kopf vor einem Aufprall auf die Seitenscheibe oder B-Säule. Aufgrund des komplexen Aufbaus und der lebenswichtigen Bedeutung eines Airbagsystems in einer Unfallsituation, gibt es viele Sicherheitsmaßnahmen und gesetzliche Regelungen hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit und des Wechsels von Airbags. Dazu mehr im Folgenden.

Eine allgemeine, gesetzliche Airbag-Pflicht gibt es nicht in Deutschland. Grundsätzlich ist es also jedem Autofahrer selbst überlassen, die Airbags auszutauschen. In den folgenden Situationen wird jedoch zwingend empfohlen, den Airbag zu wechseln:

Ein weiterer Hinweis, der einen defekten Airbag signalisiert, ist die Airbag-Kontrolleuchte. Leuchtet die Lampe dauerhaft auf, hat das Airbagsteuergerät einen Fehler an oder im Rückhaltesystem registriert. Das aufleuchtende Symbol bedeutet noch nicht zwingend, dass die Notwendigkeit eines neuen Airbags besteht. Dennoch sollte für die Fehlersuche und eventuelle Reparaturen ein autorisierter Mechaniker aufgesucht werden. Zu den häufigsten Fehlermeldungen zählen:

Aufgrund der nicht vorhandenen gesetzlichen Airbag-Pflicht ist es möglich, Airbags auszubauen oder sogar mit defekten Airbags zu fahren. Ein Lenkrad ohne Airbag ist also grundsätzlich erstmal legal. Allerdings bestehen dabei rechtliche Einschränkungen: Während des Gebrauchs eines angemeldeten Fahrzeugs dürfen nur Airbags fehlen, die nicht zur Erfüllung des gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsniveaus bei einem Frontalaufprall erforderlich sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Betriebserlaubnis des Autos erlischt. Dies betrifft in der Regel vor allem Airbags, die Teil der Serienausstattung sind. Inwiefern gesetzliche Vorschriften missachtet werden, lässt sich von Prüfstellen des TÜVs oder Kfz-Werkstätten kontrollieren.

Aufgrund der verbauten Zündmechanismen gelten Airbagkomponenten laut Sprengstoffgesetz als pyrotechnische Gegenstände der Kategorie P1 und unterliegen deshalb besonderen gesetzlichen Regularien. Gemäß § 4 der 1. Verordnung zum Sprengstoffgesetz sind sowohl für den Ein- und Ausbau als auch für die Aufbewahrung und den Vertrieb ausschließlich Personen mit mindestens eingeschränkter Fachkunde autorisiert. Gleiches gilt für das Vernichten fest eingebauter Airbageinheiten. Zudem besteht die Einschränkung, dass der Airbag-Wechsel nur im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit stattfinden darf.

Unter eingeschränkter Fachkunde versteht sich die Teilnahme an einer mindestens sechsstündigen Schulung. Nach erfolgreicher Prüfung wird der für die Befugnis notwendige Sachkundenachweis ausgehändigt. Entsprechende Schulungen werden sowohl von Automobilherstellern selbst als auch verschiedenen Institutionen angeboten – beispielsweise dem TÜV.

Der Nachweis eingeschränkter Fachkunde – auch als “Airbag-Schein” bekannt – ist ebenfalls notwendig, wenn das gesamte Lenkrad mit Airbag gewechselt wird. Eine Ausnahme: Das Fahrzeug bewegt sich anschließend nicht mehr im öffentlichen Verkehr. Es ist aber im Grunde in jeder Situation ratsam, den Wechsel nur geschultem Fachpersonal zu überlassen. Bei falschem Ein- und Ausbau besteht das Risiko, dass der Airbag explodiert und schwere Verletzungen verursacht. Wer den Wechsel ohne Schulung durchführt und sich dabei verletzt, verliert zudem womöglich den Anspruch auf Versicherungsleistungen.

Auf eine explizite Anleitung, Airbags selber zu wechseln, wird an dieser Stelle verzichtet. Auch wenn sich durch den eigenständigen Wechsel Geld sparen lässt, stellt dieser in gleich vielerlei Hinsicht eine gefährliche Angelegenheit dar:

Wer trotz fehlender Schulung in irgendeiner Form mit Airbageinheiten hantiert, sollte folgende generelle Sicherheitshinweise unbedingt beachten:

Die Kosten für einen Austausch variieren je nach Fahrzeug und Art der Airbageinheit. Zudem spielt es eine entscheidende Rolle, ob die alten Airbags in einer Unfallsituation ausgelöst wurden – damit einher gehen mögliche weitere Kosten für eine neues Armaturenbrett, Scheiben, Lenkrad etc. Davon einmal abgesehen, liegen die Kosten für den alleinigen Wechsel des Airbags im Lenkrad bei circa 400 Euro aufwärts. Dazu kommen die Kosten für den Einbau und die Programmierung des neuen Steuergeräts in Höhe von 150 bis 200 Euro. In vielen Fällen gilt es zudem, den Fehlerspeicher im System zu löschen: Das Auslesen und Löschen kostet circa weitere 100 Euro.

Die Kosten für den Wechsel eines originalen Beifahrerairbags belaufen sich in der Regel ebenfalls auf über 400 Euro- Der hohe zeitliche Aufwand entsteht hier insbesondere durch die Notwendigkeit, das gesamte Armaturenbrett auszubauen. Noch nicht einbezogen in diese Rechnungen sind die ebenfalls kostspieligen Anschaffungspreise der benötigten Bestandteile des Airbag-Systems.

Entsprechend der Vorgaben im Sprengstoffgesetz geschultes Personal einer Kfz-Werkstatt wechselt Airbags auf fachmännische Art – hier gehst du also sicher, dass die Airbags im Ernstfall funktionieren. Im Sinne der eigenen Unversehrtheit liegt es somit im eigenen Interesse, sich einer Fachwerkstatt anzuvertrauen – auch wenn damit höhere Kosten verbunden sind.

Im Übrigen gelten die gleichen gesetzlichen Vorschriften für den Wechsel eines gesamten Lenkrads mit Airbag – auch hier gilt, ohne Schulung und außerhalb einer gewerblichen Tätigkeit auf eigenständige Reparaturen zu verzichten.

Airbags dürfen nur mit einer besonderen pyrotechnischen Schulung und im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit gewechselt werden. Der erforderliche Nachweis ist auch als “Airbag-Schein” geläufig. Ohne entsprechendes Fachwissen wird daher zwingend empfohlen, Airbags ausschließlich von Experten und in einer Werkstatt wechseln zu lassen.

Theoretisch ja – allerdings nur, wenn direkt nach dem Abklemmen am Airbag hantiert wird. In diesem Fall ist es nämlich möglich, dass noch Restspannung im Bordnetz vorhanden ist. Nachdem die Batterie ordnungsgemäß abgeklemmt wurde, gilt es daher mindestens 20 Minuten zu warten.

Gesetzlich gelten für den Wechsel eines Lenkrads mit Airbag die gleichen Vorschriften wie für den Airbag-Wechsel an sich. Es braucht also den Nachweis eingeschränkter Fachkunde – festgehalten in § 4 der 1. Verordnung zum Sprengstoffgesetz.

Aufgrund der hohen Sicherheitsrisiken sollte ein Lenkrad mit Airbag nur mit spezieller Schulung ausgebaut werden. Vor dem Ausbau ist es besonders wichtig, die Batterie abzuklemmen und anschließend lange genug zu warten.

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