La macchina nera: Der Zauber steckt im Detail Part II : Dynamix Garage

2022-08-13 11:06:14 By : Ms. Andrea Yao

Sat Oct 16 16:41:21 CEST 2021    |    Dynamix    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: ET, ET 4, Roller, Vespa

Dieser Artikel lag jetzt auch schon wieder ein knappes Jahr herum. So ganz eigentlich wollte ich das Ganze ja in einem Artikel abhandeln, da die Geschichte dann aber doch wieder leicht eskaliert ist und mir nicht wieder alle vorwerfen sollen ich würde die Mauer zu Mexiko in Textform bauen habe ich das Ganze auf mehrere Artikel aufgeteilt. So bleibt auch mehr Raum für die Bilder

Weiter geht es also mit Teil II:

Ab mit dem alten Federbein

Wie bereits im letzten Artikel erwähnt spielte ich mit dem Gedanken der Vespa noch ein neues Fahrwerk mit ABE zu verpassen. Das schränkt die Auswahl naturgemäß ziemlich ein, ich hatte davon ab auch keine Lust für ein Fahrwerk ohne ABE eine teure Einzelabnahme machen zu lassen. Bei meiner Suche blieben im Prinzip nur 2 Dämpfer übrig.

Beides sind normale Öldruckdämpfer, allerdings mit dem Vorteil das sich die Federvorspannung einstellen lässt und man somit auch noch etwas am Komfort schrauben kann, oder eben die Spannung erhöhen falls man den Betrieb mit etwas mehr Beladung plant. Dazu haben beide Dämpfer ein verbessertes Dämpfersystem im Vergleich zur Serie und eine dickere Kolbenstange. Beide Dämpfer kosten zusammen gut 130€ (geht auch für weniger wenn man nur sucht ) was ich persönlich vertretbar finde, vor allem weil wir es hier nicht mit einem No-Name Fahrwerk zutun haben. Bei meinen Recherchen stieß ich auf ein paar wenige Erfahrungen mit dem Fahrwerk die alle positiv ausgefallen sind, vor allem im Vergleich zu Original- und No-Name Sportfederbeinen. Das klang schon genau nach dem was ich suche und notfalls kann ich ja beide Federbeine entsprechend auf mein Gewicht einstellen

Die Entscheidung war also gefallen, die Vespa bekommt neue Beinchen!

Da mir zwischenzeitlich auch aufgefallen war das die Federbeine der Vespa mittlerweile so durchhängen das der Auspuff mir die Plastikleiste an der Seite abfackelt war hier Eile geboten und so bestellte ich das Fahrwerk auch zeitnah. Damit kam auch gleich das Plastikteil mit auf die "muss ich neu machen" Liste.

Das vordere Federbein hatte ich in der Bucht geordert weil es dort deutlich günstiger war. Entsprechend kam dieses zuerst an. Natürlich musste gleich ausgepackt werden Qualitativ macht das Ganze einen guten Eindruck, neue Silentbuchsen sind auch schon mit drin Das vordere Federbein war die härteste Herausforderung die ich dann auch gleich als erstes angegangen bin. Der Tausch an sich ist gar nicht so schwer, die zwei dicken Schrauben unten lösen und dann noch die zwei Muttern an der Befestigung an der Gabel lösen. Fummelig wird es an der Befestigung an der Gabel da dort die Bremsleitung und die Tachowelle im Weg stehen. Kriegt man aber alles hin. Das fummeligste ist das arretieren des Dämpfers in den Stehbolzen in der Gabel. Da die Bolzen ab Werk ein gewisses Spiel haben geben diese beim reindrücken des Dämpfers etwas nach wodurch Sie dann gerne schon einmal rausspringen sobald man Sie unten arretieren will. Wie gesagt, fummelig aber machbar! Hier gibt es zu beachten das der Originaldämpfer die Muttern in den Dämpfer integriert hat. Für den neuen Dämpfer braucht Ihr die passenden Muttern die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Ein gut sortierter Baumarkt hilft hier aber weiter!

Weiter ging es mit der ersten Einstellung. Da wir es hier ja mit einstellbaren Federn zutun haben können wir hier die Dämpferhärte von straff bis Koni kuschelweich einstellen. In der unteren Stufe ist der Dämpfer noch weicher als der Originaldämpfer, aber geht dabei wenigstens nicht so auf Block. Zufrieden war ich aber damit nicht, wie gesagt, viel zu weich. Da muss noch mehr Gewinde weg! Das ich das mal sagen würde Also drehte ich den Dämpfer bis auf ca. 3/4 Spannung hoch. War schon deutlich besser, aber ich wollte noch testen wie das Ganze bei voller Federhärte ist. Da der Tag aber schon fortgeschritten war und ich noch mit Kumpels weg wollte musste das erst einmal warten

In der Zwischenzeit waren auch das Navi und der Dämpfer für die Hinterachse gekommen. Zum Navi gab es ja weiter oben schon etwas zu lesen. Der zweite Dämpfer sollte am Tag danach getauscht werden. Schön war das hier das Ganze deutlich einfacher geht. Dafür muss man nur die Batterie und das Batteriefach ausbauen und schon sieht man die obere Federaufnahme. Hier muss man dann nur die Mutter lösen. Die war bei mir schon ziemlich rostig, deshalb bekam diese über Nacht ein Bad in Rostlöser verpasst. Ansonsten ist das Federbein an der Motorschwinge befestigt. Also relativ einfach Der Schlagschrauber leistete mir bei der ganzen Sache wunderbare Dienste, hat sich jetzt schon rentiert das Teil Die Federvorspannung wird bei dem hinteren Dämpfer mit einer Art Klaue eingestellt und hier ist das Ganze auch nicht stufenlos einstellbar sondern in vier Stufen. Hinten war es mit dem neuen Dämpfer definitiv schon besser, aber auch hier war ab Werk die weichste Stufe eingestellt und da muss natürlich auch noch probiert werden welche Stufe am besten passt

Jetzt wo beide Federbeine drin waren war eine Probefahrt angesagt! Das hintere habe ich, fürs Erste, auf der Werkseinstellung belassen. Das vordere habe ich der Neugierde halber mal auf mehr oder weniger volle Härte gedreht. Ich wählte extra eine Runde wo ich mal alle möglichen Beläge ausprobieren konnte. Auf topfebener Straße fühlte sich das Ganze noch ganz gut an, aber sobald die Straße wellig wurde oder, Gott bewahre, Kopfsteinpfaster war es vorbei mit dem Komfort und das Fahrwerk verteilte einen Schlag nach dem anderen. Davon ab das die Vespa bei der Härte zum klappern neigt. Gerade auf Kopfsteinpflaster extrem unangenehm, mehr als Schritttempo ist da einfach nicht drin. Nach meiner Runde stand fest: Das muss deutlich weicher! Also wieder in die Garage und das Fahrwerk deutlich weicher drehen. Ich probierte es mit einer Einstellung zwischen 3/4 und 2/3 Gewinde. Schon besser, aber immer noch einen Tacken hart für meinen Geschmack. Dann hab ich es auf +- 1/2 Gewinde heruntergeschraubt. Joa, dass kommt dem Ganzen schon sehr nahe! Aber auch hier wird eine ausgedehnte Probefahrt die Wahrheit ans Licht bringen. Leider ist mir nach der kurzen Testrunde aufgefallen das sich einer meiner Auspuffschrauben verabschiedet hat........

Deshalb klapperte das auch so an der Hinterachse Die neue Schraube besorgte ich am nächsten Tag beim Händler.

Wo wir gerade beim Thema Hinterachse sind:

Mit der Einstellung der Hinterachse war ich fürs Erste (noch) zufrieden. Dämpft besser als vorher und ist auch von der Einstellung nicht zu hart. Ich würde lediglich bei Soziabetrieb überlegen eine Stufe härter zu stellen. Aber das bedarf wieder etwas Schrauberei weil der Luftfilter im eingebauten Zustand latent im Weg steht. Kriegt man aber auch hin ohne das Ding komplett auszubauen, zumindest das härter machen Erstmal die ausgedehnte Probefahrt mit dem neuen Setup machen. Auf den meisten Straßen macht das ganze jetzt eine gute Figur und auch auf Bodenunebenheiten harmoniert das Fahrwerk jetzt deutlich besser mit der Vespa. Die Einstellung behielt ich fürs Erste. Für den Alltag und auch für den Soziabetrieb durchaus okay, wenn da nur nicht unsere miesen Straßen wären Bei manchen Unebenheiten wippt es dann doch was nach bzw. man hat das Gefühl die Hinterachse ist unterdämpft. Gut das man dagegen was tun kann Das Problem mit der schmelzenden Verkleidung war mit dem Fahrwerk alleine leider auch nicht gelöst, scheinbar war der Austauschpott wirklich viel zu groß

Also bastelte ich ein paar Wochen später dann doch mal an der Einstellung der Hinterachse herum und stellte das Ganze zwei Klicks härter ein. Im Solobetrieb machte die Hinterachse jetzt einen deutlich stabileren Eindruck. Straff, aber noch nicht so knallhart wie beim Test der VA wo ich, wie gesagt, wirklich so lange auf hart gedreht habe bis kein Gewinde mehr übrig war. Gefiel mir schon ganz gut, musste sich aber noch im Soziabetrieb bewähren Im Solobetrieb würde ich parallel dazu die Vorderachse vielleicht doch wieder etwas härter einstellen damit sich das Ganze harmonisch anfühlt. Man merkt schon das die VA weicher eingestellt ist, aber das war auch die Einstellung als die Hinterachse noch auf maximal weich eingestellt war.

Am nächsten Tag kam der Test im Soziabetrieb. Wir fuhren unsere üblichen Strecken ab und auch meine Frau war der Meinung das die neue Einstellung deutlich besser ist und das Fahrwerk jetzt ihren Rücken deutlich mehr schont als vorher. Sie meinte sogar der Roller würde sich schneller anfühlen Zeigt aber wie sehr man über das Fahrwerk am Fahrgefühl herumspielen kann

Auch auf Dauer hat sich das Fahrwerk bisher bewährt. Fährt sich gut und scheint auch soweit zu halten, also hab ich wohl auch beim Einbau alles richtig gemacht

Nach ein paar Wochen stellte ich immer wieder einen verbrannten Gestank fest den ich nicht zuordnen konnte. Irgendwann fiel mir dann auf das sich die Zierleiste über dem Auspuff so langsam aber sicher in Dali Manier verflüchtigt hatte. Ich hatte zuerst den Verdacht das die alten Federbeine einfach ausgelutscht sind und durchhängen, allerdings hat das neue Fahrwerk das Problem nicht gelöst. Der Auspuff der montiert war kam von einem Zip II mit Kat. Das Teil passt zwar grundsätzlich (ist ja alles der gleiche Motor), lässt aber nicht genug Abstand zwischen Auspuff und Zierleiste. Der Auspuff den Vespa ET, LX und Piaggio Beverly haben ist tiefer gezogen und macht somit mehr Platz für die Zierleiste. Dazu heizt sich der Auspuff durch den Kat, den die ET4 ab Werk nie hatte, stärker auf.

So geht die ganze Hitze des Auspuff auf das Plastikteil über und entsprechend schmilzt der Kram dann. Kurz vor meinem Urlaub bemerkte meine Frau dann auch ein seltsames klackern aus Richtung Auspuff das ich, mal wieder, für eine lose Schraube an der Halterung hielt. Das Problem schaute ich mir aber erst nach dem Urlaub an. Ich staunte bei der näheren Begutachtung nicht schlecht. Der Auspuff war am Rohr einmal komplett ab gegammelt. Zwar hielt das Ganze ziemlich gut weil ich die Schrauben ja erneuert und gut festgeknallt hatte, aber man merkte das der Auspuff genau am Übergang zum Krümmer einfach ab war. Schweißen lohnt sich bei sowas nicht mehr. In der Hinsicht ist die Qualität bei Piaggio echt grottig. Bei den modernen Vespen gibt es viele die direkt auf Aftermarketanlagen wechseln weil die auch nicht so schnell weggammeln wie die OEM-Pötte.

Kein Wunder das ich das Ding festschrauben konnte wie blöde und es immer noch leicht am wackeln war Der Eimer weiß wie er mich auf Trab hält! Also nach einem Auspuff im Originaldesign gesucht. Da die Vespa Pötte von der ET mehr oder weniger unverändert bei der LX übernommen wurde konnte ich hier wieder aus einem gewissen Fundus schöpfen. Da ich die Originaloptik des Auspuffs mag und originale Töpfe bei Piaggio mit gerne mal 250 bis 400€ unverschämt teuer (gemessen an der miesen Qualität der originalen Pötte) sind, entschied ich mich auf eine Anlage aus dem Zubehör zurückzugreifen. Zur Wahl standen der Sito Plus und der Tecnigas Original Pro. Beide natürlich mit E-Prüfzeichen für meine Vespa! Da der Technigas bei vielen Shops leider nur für die 2-Takter im Programm war (ja, es gibt eine 4-Takt Version, habe ich mir auf der Herstellerseite bestätigen lassen!) griff ich zum Sito Plus. Kostenmäßig hab ich einen für 135€ gefunden was immer noch günstiger ist als das originale Zeug und besser verarbeitet sowieso.

Nach ein paar Tagen war der SITO dann endlich da und natürlich musste der gleich verbaut werden Der Auspuff macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck und das verchromte Hitzeschutzblech macht natürlich mehr her als das schlichte Schwarze Teil vom alten Auspuff. Der Anbau ist bei den Motoren leider immer etwas fummelig da man ja erst einmal den Krümmer irgendwie in den Auslass gefummelt bekommen muss. Entsprechend nervig war dann die Montage, aber was will man machen? Zumindest wurde der Krümmer hier so gezogen das man auch an die zweite Mutter mit einer Verlängerung ordentlich rankommt. Dies war beim ZIP-Auspuff nicht der Fall.

Danach war es Zeit für den ersten Probelauf. Ob der Pott richtig dicht ist kann ich leider nicht wirklich prüfen, da Piaggio den Auslass für den Kühlerlüfter des Motors direkt neben dem Krümmer gesetzt hat. Heißt: Die warme Luft vom Motor wird ständig auf den Krümmer geblasen und man kann nicht fühlen ob an dem Krümmer irgendwo Gase entweichen Zumindest aus dem Pott selber kommt ordentlich was raus und ich kann am Krümmer auch keinen Abgasgeruch vernehmen, trotzdem bilde ich mir ein das bei Vollstoff aus Richtung Krümmer Geräusche kommen die da nicht sein sollen. Allerdings sitzt der Krümmer definitiv gerade drin und die Schrauben habe ich auch ordentlich stramm festgezogen. Wenn ich die noch fester anziehe reißen die mit Sicherheit ab! Wird wohl nur Einbildung sein.

Vom Klang her würde ich den Sito Topf als etwas dumpfer, basslastiger beschreiben als den Pott davor. Allerdings nur eine kleine Nuance, den großen Unterschied zum Original hat man da jetzt klanglich nicht. Aber er passt, sieht gut aus und das wichtigste, er ist nicht vergammelt

Im Zuge der ganzen Auspuffgeschichte fing ich auch an die kleine Garage mal wieder ein wenig auszumisten. Ich wollte diese etwas herrichten (Urlaub, Hitze, totale Langeweile, ihr kennt das!) damit die Vespa dort wieder zukünftig stehen kann. Zwar passt Sie auch in die Große, allerdings musste ich dann da immer mit dem Kuga aufpassen und Schwiegermama wirft mir auch schon böse Blicke zu weil ich da mal wieder zu viel Zeug bunkere. Im Zuge dessen sollte das kleine Wandregal in der Garage ein neues Brett bekommen, dass alte aus Sperrholz hing so durch das ich mich heute noch wundere warum es noch nicht zusammengebrochen ist. Da ich eh noch Lack von der Garderobenaktion über hatte, baute ich mir kurzerhand selbst etwas passendes. Einfach ein schönes 3 Meter Brett besorgen und anpinseln. Während also das Brett darauf wartete das die letzte Lackschicht trocknet fing ich schon einmal an den ganzen Mist von dem alten Brett herunterzunehmen und auszumisten. Was haben wir denn da alles: Batteriesäure, destilliertes Wasser, Kühlmittel, Nummernschilder, Fahrzeugpapiere, Rollerteile.......... Mooooooooment! Fahrzeugpapiere? Was für Fahrzeugpapiere?! Das muss ich mir genauer ansehen. Das erste Blatt sah aus wie eine Versicherungsbescheinigung, mir schwante was ich da gerade gefunden hatte........

An dem Blatt klebte ein weiteres Stück Papier. Dunkelgrün, etwas schmutzig und schon leicht gammelig aber noch perfekt lesbar. Was steht denn da drauf? "Betriebserlaubnis nach §21 StVZO für zulassungsfreie Fahrzeuge"............... Das konnte doch nicht, oder doch? Da die Papiere jetzt 7 Jahre in der leicht feuchten Garage gelegen haben klebten die Seiten natürlich zusammen. Zum Glück ließen sich die Seiten mit ganz sanftem Ziehen wieder voneinander trennen ohne die Papiere zu zerstören. Und tatsächlich, ich hatte gerade die Vespa BE gefunden von der ich felsenfest glaubte die Werkstatt hätte Sie verdaddelt. Keine Ahnung wie Sie auf das Brettchen kamen, vor allem weil ich mir sicher gewesen war die Papiere extra im Roller gelassen zu haben damit die Werkstatt für Teilebestellungen mal schnell in die BE schauen kann. Vor allem wunderte mich das die Papiere an dem Nummernschild von meinem alten Golf klebten welche eigentlich im Keller bei den Caprice Ersatzteilen liegen sollten Wenn zu viel Platz auf die ersten Anzeichen von Alzheimer treffen............ Wie sagt man so schön? Wer Ordnung hält ist zu faul zum suchen. Memo an mich selbst: Garage in Zukunft sauber halten!

Wie auch immer, mit der Aktion hab ich mal eben 200€ für neue Papiere bei Piaggio gespart. Zur Belohnung gab es dann noch eine kleine Anschaffung in Form eines Dokumentenmäppchens von Piaggio. Da dort auch die Versicherungsbescheinigung und die ABEs von Auspuff und Fahrwerk reinsollen waren die 10€ dafür gut investiert. Frauchen hat sich eh schon drüber aufgeregt das der Kram so lose im Helmfach rumfliegt

Da jetzt die Ursache für den Dali Effekt über dem Auspuff beseitigt war, kam die Bonusrunde. Jetzt konnte ich die endlich die defekten Zierteile austauschen ohne Angst haben zu müssen das diese wieder schmelzen wie Eis bei 50 Grad im Schatten. Die Leiste über dem Auspuff hat schon arg gelitten und hält entsprechend am hinteren Ende auch nicht mehr. Die Folge: Die Leiste springt bei heftigen Schlaglöchern ab und man muss die Leiste dann jedes mal wieder festdrücken. Da auch der Nummernschildhalter in Mitleidenschaft gezogen wurde, habe ich den auch gleich mitbestellt. Die Plastikteile musste man leider etwas suchen da nicht jeder Shop die Teile vorrätig hat bzw. nicht in jeder Farbe. Bei easyparts waren die Sachen leider nicht mehr erhältlich, dafür wurde ich mal wieder bei SIP fündig! Die Seitenleisten sind von Faco und sind laut Beschreibung unlackiert. Ich ging mal davon aus das damit einfach meine Teile gemeint sind. Falls die doch nur schwarz glänzend sind wäre das auch nicht schlimm da es so noch besser zum Lack passt Die Seitenleisten sind von der Beschaffenheit im Original wie unlackierte Autostoßstangen, also schwarz und rau. Bei der ET gab es diese Teile je nach Farbe und Sondermodell auch in allen möglichen abgefahrenen Farben. Darunter unter anderem mehrere grüntöne, beige, lila, blau oder rot/orange.

Da der Kennzeichenhalter/Spritzschutz an der entsprechenden Stelle auch gelitten hat wurde der auch gleich neu bestellt. Den gab es zum Glück in schönem nero lucido (so heißt die Farbe meiner Vespa), auf deutsch schlicht schwarz glänzend genannt Auch hier dauerte es wieder ein paar Tage bis die Teile da waren, aber vorher hätte es sich nicht gelohnt. Man muss ja schließlich wissen ob das mit dem neuen Auspuff wieder so passt wie ab Werk gedacht, sonst grillt man sich die nächsten Verkleidungsteile. Gespannt war ich auf das Finish und die Passform der Faco-Teile.

Ein paar Tage später hatte ich die Gelegenheit dies herauszufinden. Erstmal alles abschrauben und Bestandsaufnahme machen. Joa, die eine Verkleidung hat ordentlich gelitten. Einer der Halter ist auch schlicht mit abgeschmolzen und ist in der Karosserie steckengeblieben. Die Faco Teile sind unlackiert und glatt. Sind also nicht wie die alten Teile, allerdings kommt mir das optisch entgegen, da die glatte Oberfläche eh viel besser zu dem schwarzen Lack passt

Beim Kennzeichenhalter habe ich auf ein Originalteil zurückgegriffen. Das Originalteil hat zwar die Aussparung für die Kennzeichenbeleuchtung, diese muss man aber erst etwas umständlich freibohren. Wenn man da nicht aufpasst zerstört man die Lampenhalterung

Das Ganze ist mit wenigen Schrauben befestigt, trotzdem ist das Ganze etwas fummelig. Der Kennzeichenhalter ist einmal seitlich mit 2 Schrauben in der Karosserie befestigt und dann noch mit zwei Muttern von hinten. Was natürlich ziemlich fummelig ist wenn man da von unten im Radkasten rumfuhrwerken muss wo eh schon kaum Platz ist. Nach einer guten 3/4 Stunde waren dann alle Teile getauscht und alles wieder montiert. Der neue Bitsatz für den Akkuschrauber hat die Arbeit deutlich erleichtert

Die Faco Teile passen im groben und ganzen, nur nach hinten hin ist die Form etwas nach innen gezogen wodurch da am Übergang zum Kennzeichenhalter jetzt eine klitzekleine Lücke ist. Kann ich aber mit leben. Die Probefahrt danach zeigte auch keine Auffälligkeiten. Alles ist an Ort und Stelle geblieben und der Auspuff scheint jetzt endlich genug Abstand zur Verkleidung zu haben, zumindest konnte ich hier keine ernsthafte Hitzeentwicklung feststellen. Geschmolzen ist bisher auch nichts mehr

Neben den Verkleidungsteilen hatte ich noch eine Mini Baustelle in Form der Embleme. Zum einen wollte das kleine Typenschild im Fußraum ums verrecken nicht halten. Scheinbar war entweder das Logo oder der Deckel vom Handschuhfach verzogen. Auf jeden Fall sprang das Logo immer wieder heraus. Die Versuche es einfach mit Kleber festzumachen scheiterten ebenso, mal davon ab das nach der Nummer das Logo völlig versaut war Also musste hier ein neues her. Zusätzlich hat die Nummer mit dem Auspuff meinem kleinen "ET4 Cinquanta" Logo seine Klebekraft gekostet. War aber gar nicht mal so schlimm da ich eh Zweifel hatte ob das Logo an der Stelle nicht doch etwas untergeht. Da ich das Logo für das Handschuhfach eh neu brauchte beschloss ich einen zweiten Vespa Schriftzug zu ordern wie der welcher bereits auf dem anderen Beinschild klebte, dann ist es wenigstens symmetrisch

Den kleinen Modellschrifzug packe ich vielleicht irgendwo ans Heck wie bei älteren Vespa-Modellen, da fällt mir sicherlich schon was ein

Jetzt hatte ich so viel an der Optik getan und die Sitzbank hatte immer noch den gleichen unansehnlichen Riss.

Da Sitzbezüge nicht die Welt kosten und meine Schwiegermutter bei solchen Geschichten sehr geschickt ist beschloss ich auch hier Hand anzulegen. So zumindest der ursprüngliche Plan, aber dazu später mehr. Jetzt wollte ich den Bezug möglichst in der selben Farbe haben wie die neuen Griffe. Ich hatte im Netz auch schon was schickes gefunden, allerdings hätte ich dafür eine "Probe" vom Griff schicken müssen und den ganzen Griff zu verschicken oder gar aufschlitzen wollte ich dafür jetzt auch nicht. Also entschloss ich einen lokalen Sattler zu suchen der da vielleicht was machen kann. Da sollte es dann auch reichen den Griff mal an eins der Muster zu halten. Bei der Gelegenheit kam mir aber noch eine ganz andere Idee! Da ich immer wieder mal neidisch auf die gepolsterten Top-Case der neueren Vespen schaute fragte ich mich ob das bei meinem nicht auch geht. Kurze Recherche ergab das man wohl so ein Polster grundsätzlich auf das Top-Case kleben kann. Da der braune Part eh für eine Lackierung fällig wäre kann ich das Ganze auch gleich mit Echtleder verkleiden lassen, so zumindest die Theorie.

Macht deutlich mehr her und meine Frau wird sich sicherlich nicht beschweren wenn Ihre Rückenlehne zukünftig gepolstert wäre Die könnte man dann auch gleich farblich mit anpassen. Dann schwirrte mir noch die Idee im Kopf herum mir da eine kleine optische Extravaganz zu erlauben. Das Top-Case hatte ursprünglich mal das alte Piaggio Logo im Hexagon Design auf der Klappe. Da meine Vespa aber etwas neuer ist und Piaggio damals zum alten Schild Design zurückgekehrt ist kam mir die Idee mir einfach das klassische Piaggio Logo ins Leder einsticken zu lassen. Aber diese Ideen wollten erst einmal mit einem Sattler besprochen werden Die Idee sollte aber noch ein paar Monate dauern bis Sie in die Tat umgesetzt werden sollte, schließlich wollte der Sommer erst einmal genossen werden und für den Moment hatte ich auch schon mehr als genug Kohle in das Teil gepumpt. Zeit das die Kiste mal was für Ihr Geld tut

Wir haben mittlerweile November 2020 und das Wetter ist zum fahren nicht mehr das allerbeste, was ich schon alleine daran merkte das ich die Vespa nicht mehr wöchentlich fahre. Also der perfekte Zeitpunkt mal weiter über das Thema Sattlerarbeiten zu grübeln. Ich fragte mich in der örtlichen Vespacommunity etwas herum, weil es hier schon einige gab die sich Ihre Vespa individuell haben beziehen lassen. Schnell bekam ich immer den selben Namen zu hören. Kurzer Check: Hey, der Laden ist ja gleich bei mir um die Ecke und die Bewertungen von 4,9 von 5 lesen sich jetzt auch alles andere als schlecht. Dazu hatte ich schon im Vorfeld ein paar von deren Arbeiten auf einer Vespa gesehen und mir gefiel was ich sah. Also kurz angerufen und Bescheid gegeben das ich mal für eine kurze Beratung vorbeikommen würde. Schließlich wollten die Ideen erst einmal besprochen werden und auf Umsetzbarkeit überprüft werden. Also machte ich mich auf zum Sattler. Die Sitzbank wäre kein Problem, da würden wir für die Umsetzung auch noch ins Detail gehen wenn es soweit ist, leider hat er mir für das Top Case eine Absage erteilt. Das Material ist einfach zu glatt zum kleben, dazu kommt noch der Klappmechanismus der im Weg stehen würde, selbst dann wenn man das Ganze mehrteilig ausführt. Er sagte aber das man das Ganze lackieren lassen könne und das er da auch einen Betrieb an der Hand hat. Gut, machen wir eben das. Damit alles einheitlich wird, schlug er vor die Griffe sowie die Handschuhfachabdeckungen gleich mitzumachen. Kostet nicht die Welt und man vermeidet so auch Abweichungen im Material, da ja nicht sichergestellt ist das er den Farbton der Griffe trifft. War für mich okay so, mit dem Gedanken die Kappen zu beledern hatte ich eh schon einmal gespielt wenn auch nicht ernsthaft weiter verfolgt. Er gab mir eine ungefähre Hausnummer für das Ganze (ca. 400€ incl. der Lackierung vom Top Case als Obergrenze). Wir verabredeten das ich mit den Teilen bei Ihm vorbeikomme und damit verabschiedete ich mich auch. Ich solle die Teile einfach spontan reinbringen und Ihm eine gute Woche Zeit geben. Zuhause machte ich mich dann daran die Teile zu demontieren, also kamen Sitzbank, Griffe, die Kappen sowie das Top Case erst einmal ab. Das ging relativ zügig, man ist ja was das angeht schon geübt

Weiter ging es dann zum Sattler. Wir suchten kurz eine Farbe aus und besprachen das weitere Vorgehen. Die neue Farbe wird wieder braun, allerdings ein braun welches einen Hauch dunkler ist als die Teile die da momentan dran sind. Da das Top Case lackiert wird, musste an der Stelle auch die am ehesten passende Farbe ausgesucht werden und so wurden schnell ein paar Farbkarten gewälzt. Wir waren beide der Meinung den passenden Farbton gefunden zu haben aber selbst wenn wir daneben liegen, kann das Top Case nur besser werden. Dann ging es an die Details der Sitzbank. Ich wollte ursprünglich einen Keder haben, allerdings riet mir der Sattler bei der Sitzbankform davon ab. Denke damit das gut aussieht müsste die Bank stärker ausgeformt sein was Sie erst ab der LX war. So bleibt es aber zumindest bei der gewünschten Steppung auf der Sitzfläche und Nähten an der Seite um das Ganze optisch etwas aufzuwerten. Das Ganze sollte laut Sattler eine gute Woche dauern, entsprechend gespannt war ich auf das Ergebnis. Kann ja nur besser werden. Auf irgendwelche Spielereien in Form von Stickereien bzw. Schriftzügen auf der Bank habe ich jetzt verzichtet. Das wäre dann wohl zu viel. Weiterhin hätte ich das ja eh gerne auf dem Topcase gehabt aber das Thema war ja durch. Vielleicht pappe ich mir das überzählige ET4 Cinquanta Logo da drauf, aber da war zu dem Zeitpunkt noch nix spruchreif. Noch in der selben Woche erhielt ich den Anruf vom Sattler das alles fertig ist, immerhin ein paar Tage vor Plan

Also nix wie hin! Ich war schon gespannt wie das Ganze schlussendlich aussehen wird, ist immerhin das erste Mal das ich sowas überhaupt habe machen lassen. Zum Glück wurde ich hier nicht enttäuscht. Das dunkle Leder macht echt was her und passt auch meiner Meinung nach besser zu dem dunklen Leder. Die Griffe haben den selben Farbton bekommen und auch eine schicke Ziernaht Die Sitzbank hat erwähnte Steppung einmal von vorne bis hinten bekommen, dazu verläuft Sie passend zur Silhouette der Sitzbank. Eine Falz, ebenfalls mit Ziernaht grenzt das Ganze dann noch einmal zu den Flanken ab, dadurch wird die Form der Bank mehr betont Gleichzeitig wurde die Bank neu gepolstert, dies merkt man daran das der Schaumstoff jetzt etwas steifer ist und sich die Bank auch nicht mehr so durchgesessen anfühlt Ist sehr schick geworden und ich bin froh das der Sattler die Nähte dann doch in der gleichen Farbe ausgeführt hat. Ich war mir dann doch nicht mehr sicher ob beige Nähte dann noch gut aussehen wenn ansonsten nichts in der Farbe an der Vespa zu finden ist. So ist es schick ohne zu aufdringlich zu wirken oder das Konzept zu verwässern. Die Kappen ließen sich leider nicht mit Leder beziehen, da man diese sonst nicht mehr hätte montieren können. Stattdessen wurden diese genau wie das Top Case neu lackiert. Auch hier macht der dunklere Ton eine deutlich bessere Figur zu dem Schwarz. Sieht fertig montiert doch schon ganz ordentlich aus Jetzt musste noch eine kurze Probefahrt her, schließlich wollte der neue Sitzkomfort auch erfühlt werden! Man merkt schon das die Bank jetzt etwas straffer ist. Dazu ist das neue Leder auch ein bisschen griffiger als das Alte was bei den Griffen ja nicht von Nachteil ist. Farblich definitiv die richtige Wahl! Jetzt war das Top Case so schön neu lackiert und mir fehlte immer noch das Logo auf dem Deckel. Also fing ich an mal zu schauen ob ich das Logo finde und wie das ursprünglich mal befestigt war. Ich ging bis dato noch davon aus das es vorher irgendwie geclipst oder mit dem Deckel verschmolzen war, da in der Mitte so ein merkwürdiges Loch war. Nach kurzer Suche fand ich aber tatsächlich das Ersatzteil und es stellte sich heraus das die Logos nur geklebt waren. Das Loch in der Mitte stammt wohl einfach vom Produktionsprozess. Also bestelle ich mir zwei Stück (eins auf Reserve, man weiß ja nie) und hoffte das ich richtig gemessen hatte. Nach ein paar Tagen lagen die Teile auch schon im Briefkasten. Also direkt zur Garage damit und mal grob aufgelegt und siehe da: Passt perfekt! Mag zwar nur ein eher unwichtiges Detail sein aber in Kombination mit dem neuen Lack macht das Ganze schon deutlich mehr her Solche kleinen Details werten das Ganze dann mit wenig Aufwand noch einmal spürbar auf

Die ganze Aktion hatte sich auch insofern gelohnt, als das ich jetzt wusste welcher Sattler den Dachhimmel des Sheriff machen darf Die Sitzbank mag zwar klein sein, ist aber in der Form aufwändiger als der Dachhimmel und wenn die sowas schon gut hinbekommen ist so ein Dachhimmel mit neuem Stoff beziehen keine Kunst für die.

Die neuen Teile zaubern mir jedes Mal beim betreten der Garage ein kleines Lächeln ins Gesicht und so soll es ja sein Alleine der Unterschied vorher/nachher im Bezug auf die Sitzbank kann in Lichtjahren gemessen werden. Damit bin ich aber mit der Vespa noch nicht ganz durch, aber da muss ich mal schauen wie lange sich das noch hinziehen wird

Sat Oct 16 21:17:35 CEST 2021    |    PIPD black

Eskalation pur…..wer kennt es nicht.

Die Simmi wartet hier auch immer noch auf Fertigstellung. Wenn man sich auf Leute verläßt…..

Aktuell hab ich aber andere Baustellen, da kommt es nicht drauf an.

Sat Oct 16 21:41:59 CEST 2021    |    Dynamix

Geht mir ähnlich. Bevor die letzten Teilchen an der Vespa kommen muss ich erstmal mit meinem Pensum für den Sheriff fertig werden.

Schön wenn man immer was zutun hat

Thu Oct 21 19:27:52 CEST 2021    |    Sir Firekahn

In Projekten kann man sich aber auch verennen. Das Ergebnis gefällt, besonders der Rautenstepp!

Thu Oct 21 21:15:33 CEST 2021    |    Dynamix

Der Riss in dem alten Sitz hat mich immer gestört und ich muss sagen das ich die Investition nicht bereut habe.

Gerade das Muster, die neuen Griffe und die dunkelbraun lackierten Teile geben der Vespa gleich einen deutlich edleren Touch als vorher. So hatte ich mir das vorgestellt. Dezent veredeln!

Deine Antwort auf "La macchina nera: Der Zauber steckt im Detail Part II"

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

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Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden

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Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe