Bremsflüssigkeit prüfen – so funktioniert's! - AutoScout24

2022-08-20 08:17:55 By : Mr. Horse Jim

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Die Bremsanlage ist eines der wichtigsten Systeme beim Auto und im Straßenverkehr. Daher solltest du regelmäßig den Messstand der Bremsflüssigkeit überprüfen und gegebenenfalls nachfüllen. Wie das geht und was du dabei beachten solltest, erfährst du hier.

Den meisten Menschen ist bekannt, dass es in jedem Motor Bremsflüssigkeit gibt. Doch warum ist sie so wichtig und welche Funktion nimmt sie ein? Die Bremsflüssigkeit hat die Aufgabe, den Druck, der mit dem Fuß auf das Bremspedal gegeben wird, an die Bremsen weiterzuleiten. Dabei wird der Fußdruck vom Bremskraftverstärker erhöht und dann vom Hauptzylinder in einen hydraulischen Druck umgewandelt. Dieser hydraulische Druck wird dann über die Bremsflüssigkeit an die Radbremse übertragen. Schlussfolgernd bedeutet dies, dass der Bremsvorgang nur stattfinden kann, wenn auch genügend Bremsflüssigkeit vorhanden ist: Nur so kann die Kraft, die auf das Pedal ausgeübt wird, weitergeleitet werden.

Du siehst: Wenn keine Bremsflüssigkeit mehr vorhanden ist, droht der Verlust der Bremswirkung. Dabei können freie Wassertropfen zu einer unerwünschten Korrosion oder Dampfblasen führen. Gerade in der kalten Jahreszeit können die Wassertropfen zu Eis gefrieren und so den Bremsleitungen Schaden zufügen. In der Folge besteht das Risiko eines Ausfalls des Bremssystems, was schwerwiegende Auswirkungen im Straßenverkehr nach sich ziehen könnte. Damit bringst du nicht nur dich selbst, sondern auch andere in eine lebensbedrohliche Situation.

Damit die Funktionstüchtigkeit der Bremsen gewährleistet ist, wird empfohlen, in regelmäßigen Abständen den Stand der Bremsflüssigkeit zu prüfen. Diese gelegentlichen Kontrollen kannst du auch selbst durchführen. Bei neueren Autos sind die Behälter anhand der Minimum- und Maximum-Linie bequem abzulesen, bei älteren Autos kannst du den Stand der Bremsflüssigkeit mit einem Messstab kontrollieren.

Folgende Anzeichen können darauf hinweisen, dass ein Bremsflüssigkeitswechsel notwendig ist:

Im Zweifel solltest du die Bremsen in einer Fachwerkstatt überprüfen lassen.

Es wird angeraten, alle zwei Jahre die Bremsflüssigkeit auszutauschen. Bei Abnutzung der Bremsschläuche, gefördert durch eine regelmäßige Fahrzeugnutzung, kann es dazu kommen, dass das Wasser in die Bremsanlage aufgenommen wird und mit der feuchtigkeitsbindenden hygroskopischen Bremsflüssigkeit reagiert. Dadurch, dass diese sehr heiß wird, kann das angesammelte Wasser sieden und sich Dampfblasen bilden. In der Folge erhöht sich das Risiko, dass nicht mehr genügend Bremsdruck ausgeübt werden kann und die Bremsen versagen. Um zu wissen, ob die Bremsflüssigkeit ausgetauscht werden sollte, kannst du den Siedepunkt messen. Liegt dieser niedriger als 150 Grad Celsius und der Wassergehalt über 2 Prozent, lässt sich ein schwerer Mangel im Bremssystems erkennen. In diesem Fall wird empfohlen, einen Bremsflüssigkeitswechsel von einer Kfz-Werkstatt durchführen zu lassen.

Neben den schon beschriebenen Folgen wie dem Versagen der Bremsanlage kann eine veraltete Bremsflüssigkeit noch weitere schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Wegen des gestiegenen Wasseranteils ist der Korrosionsschutz durch die Flüssigkeit nicht mehr gewährleistet. Das bedeutet, dass das Bremssystem von innen heraus anfängt zu rosten. Schlimmstenfalls kann das zu einem Aussetzen wichtiger Bauteile der Bremsanlage führen.

Als Laie wird empfohlen, kein Bremsflüssigkeitswechsel vorzunehmen. Wenn du eine schlechtere Bremsfähigkeit des Fahrzeugs bemerkst, solltest du das Auto in eine Kfz-Werkstatt bringen. Das ist auch wichtig, um deine Verkehrssicherheit und die der anderen zu gewährleisten. Falls du dich dazu entschließt, die Bremsflüssigkeit selbst nachzufüllen, sollte Folgendes beachtet werden:

Die Bremsflüssigkeiten werden nach unterschiedlichen Spezifikationen hergestellt. Theoretisch können die Chemikalien mit DOT 3- und DOT 4-Kennung beim Auffüllen miteinander vermischt werden. Zu empfehlen ist diese Vorgehensweise allerdings nicht, da DOT 4 wesentlich aggressiver wirkt und somit die auf DOT 3 ausgelegten Gummidichtungen beschädigen kann. Die DOT 5 Flüssigkeit wiederum sollte mit keiner anderen Bremsflüssigkeit gemischt werden, da sie auf Silikonbasis hergestellt wird und DOT 3 und DOT 4 auf Glykolbasis. Nur bestimmte Fahrzeugtypen sind auf diese DOT 5 Spezifikation ausgelegt.

Falls du die Bremsflüssigkeit gegebenenfalls wechseln musst, sollte du das Fahrzeug auf einem ebenen Platz abstellen, damit du diese ohne Risiko in den dazugehörigen Behälter schütten kannst und sie nicht mit anderen Bestandteilen des Motorraums in Kontakt gerät. Dabei solltest du folgendermaßen vorgehen:

Stand regelmäßig prüfen

Den Stand wichtiger Flüssigkeiten – also auch die der Bremsflüssigkeit – solltest du regelmäßig kontrollieren. Gerade vor Antritt längerer Fahrten ist die Kontrolle besonders ratsam.

Aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaft solltest du die Bremsflüssigkeit bei Pkw, Lkw und Motorrädern alle zwei bis drei Jahre wechseln, selbst wenn das Fahrzeug nicht oft genutzt wird. Für das Nachfüllen der Bremsflüssigkeit hingegen gibt es keine Richtwerte, da ein Verlust der Flüssigkeit meistens auf einen Defekt im Bremssystem hindeutet. Dennoch solltest du auch den Stand der Bremsflüssigkeit regelmäßig selbst kontrollieren. Normalerweise befindet sich diese in einem kleinen, grauen Behälter oberhalb im Motorraum auf der Fahrerseite. Wenn die Minimal-Markierung unterschritten wird, solltest du zügig die Bremsflüssigkeit wechseln.

Die Bremsflüssigkeit nimmt eine wichtige Funktion im Fahrzeug ein. Falls keine oder nur wenig Bremsflüssigkeit vorhanden ist, wird der Bremsvorgang negativ beeinträchtigt. Deswegen ist es empfehlenswert, dass du den Stand der Flüssigkeit regelmäßig überprüfst und gegebenenfalls nachfüllst. Alle zwei Jahre solltest du die Bremsflüssigkeit dennoch vollständig austauschen, da sich das in ihr gelöste Wasser mit der hygroskopischen Chemikalie verbindet, bei starker Erhitzung sediert und zu Dampfblasen führt. In der Folge kann diese chemische Reaktion zu einer Korrosion der Bremsanlage beitragen. Das Risiko eines Ausfalls der Bremsen steigt und kann damit den Straßenverkehr negativ beeinträchtigen.

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